Stadthalle Wilhelmshaven: Was ist politisch bereits beschlossen?
Grundsätzlich sieht der Rat der Stadt Wilhelmshaven eine Stadthalle für Wilhelmshaven als notwendig an. Dafür hat er sich in seiner Sitzung am 12. Oktober 2022 augesprochen und die Verwaltung beauftragt, die Machbarkeit zu prüfen1. Dabei sollte ein zuvor durchgeführtes Interessenbekundungsverfahren für das Grundstück der alten Stadthalle ebenso berücksichtigt werden wie die wirtschaftlichen und personellen Ressourcen.
Parallel dazu wurde die bereits vorliegende Nutzungs- und Entwicklungsstudie (auch als "Standortgutachten" bezeichnet) aktualisiert, damit sich der Rat erneut mit der Frage des geeigneten Standorts beschäftigen kann. Im Juni 2023 hat die Verwaltung dem Rat die überarbeitete Studie vorgelegt und als Standort das Pumpwerk-Gelände vorgeschlagen2. Dieser Vorschlag wurde vom Rat mehrheitlich angenommen und ein städtebaulicher Realisierungs- und Ideenwettbewerb für den Standort am Pumpwerk beschlossen.
Fortschreibung der Nutzungs- und Entwicklungsstudie.
1 Beschlussvorlage 265/2022 und Ratsprotokoll vom 12. Oktober 2022, TOP 9.6.3 auf Seite 13
2 Beschlussvorlage 176/2023 und Ratsprotokoll vom 28. Juni 2023, TOP 9.3.2 auf Seite 18
Die Standort-Frage:
Wo Veranstaltungen, Konzerte und Events künftig eine neue Heimat finden können, beschäftigt die Jadestadt schon länger und wurde vor allem im Jahr 2019 intensiv diskutiert, nachdem das Standortgutachten erstmals in den kommunalpolitischen Gremien vorgestellt wurde. Damals schnitt der Banter-See-Park als Standort für einen Neubau der Stadthalle am besten ab. Aus der Bürgerschaft wurden Unterschriften für ein Bürgerbegehren eingereicht, um den Standort am Banter See zu verhindern. Damit er eine belastbare Grundlage für seine eigene Entscheidungsfindung bekommt, wollte der Rat wissen, welchen Standort sich die Menschen in Wilhelmshaven für eine Stadthalle wünschen. Um dies herauszufinden, wurde im Jahr 2020 eine Einwohnerbefragung unter fast 70.000 Personen durchgeführt. Dass das Interesse an dem Thema groß war, zeigte die hohe Rücklaufquote von 41,6 %.
Mit 73 % hat sich eine große Mehrheit generell für den Bau einer neuen Stadthalle ausgesprochen. Knapp die Hälfte aller Teilnehmenden lehnte damals den Standort Banter See jedoch ab. Deswegen wurde nach der Feststellung der Zulässigkeit des Bürgerbegehrens gegen den Bau einer neuen Stadthalle auf dem Gelände des Banter-See-Parks dieser Standort von Rat und Verwaltung nicht weiterverfolgt.
Gut an kamen bei den Befragten hingegen zwei andere Standorte: Der bisherige Standort in der Grenzstraße (49,1 %) und der Standort auf dem Gelände der ehemaligen WTB-Halle an der Friedenstraße (39,6 %).
In der Befragung ging es jedoch nicht nur um den konkreten Standort, sondern auch darum, was den Menschen wichtig ist: Eine große Mehrheit der Teilnehmenden legte Wert auf eine gute Erreichbarkeit und die enge Zusammenarbeit der Stadthalle mit anderen Institutionen. Auch die Möglichkeit einer räumlichen Erweiterung sowie kurze Wege und geringe Kosten wurden hoch bewertet.
Diese Kriterien sind nach Meinung der Verwaltung am Standort Pumpwerk-Park am besten erfüllt. Daher wurde der Standort zusätzlich mit in das aktualisierte Standortgutachten aufgenommen.