Klimaanpassungskonzept
Von Juli 2023 bis Juni2025 hat die Stadt Wilhelmshaven gemeinsam mit externen Dienstleistern an einem integrierten Klimaanpassungskonzept gearbeitet.
Das Ergebnisse möchten wir Ihnen unter Downloads zur Verfügung stellen!
Unten auf der Seite finden Sie alle verfügbaren Ressourcen für alle Bürger*innen und Interessierte zum Download. Diese werden in regelmäßigen Abständen ergänzt.
Natürlich ist der Prozess mit der Erstellung eines Klimaanpassungskonzeptes nicht abgeschlossen.
Mit der Förderung A.2 „Umsetzungsvorhaben“ möchte die Stadt Wilhelmshaven die identifizierten Maßnahmen umsetzen und die Klimaanpassung in Wilhelmshaven weiter vorantreiben. Dazu gehört auch ein Controlling bisheriger und die Entwicklung neuer Maßnahmen.
Falls Sie Fragen oder Anregungen haben, oder sich einfach in den Prozess einbringen möchten, freuen wir uns über eine E-Mail von Ihnen oder einen Anruf unter 04421 – 16 2567.
Ein digitaler Workshop zum Klimaanpassungskonzept in Wilhelmshaven fand Mitte Dezember 2024 statt. Dabei wurden unter anderem der aktuelle Stand des Projektes sowie die Ergebnisse der Betroffenheitsanalyse präsentiert. Dazu gehören neben den Klimaanalyse- auch Betroffenheitskarten, beispielsweise zum Thema Meeresspiegelanstieg, und die aggregierte HotSpot-Karte. Diese definiert die Bereiche, in denen besonderer Handlungsbedarf besteht. Alle Daten, die in dem Workshop ausführlich präsentiert wurden, können Sie sich gerne auf unserem digitalen Whiteboard ansehen.
Mit dem Publikum wurden in dem Workshop darüberhinaus gemeinsam Maßnahmen auf einem digitalen Board gesammelt. Falls Sie ebenfalls Maßnahmenvorschläge haben, können Sie diese ebenfalls unter folgendem Link einfügen: https://miro.com/app/board/uXjVL5P0E9M=/
Die gesamte Veranstaltung können Sie sich gerne hier nochmal ansehen.
Das Klimaanpassungskonzept – ein Überblick:
Wilhelmshaven ist vom Klimawandel auf vielfältige Weise betroffen. Beobachtungen und Prognosen zeigen eine Zunahme von Temperaturen und Hitzetagen, trockenere Sommer, feuchtere Winter sowie eine Häufung von Starkregenereignissen. Im Rahmen einer Betroffenheitsanalyse wurde ermittelt, welche Stadtbereiche besonders gefährdet sind. Mithilfe einer Klimarisikoanalyse und räumlicher Auswertungen konnten sogenannte Hotspot-Bereiche identifiziert werden, in denen Anpassungsmaßnahmen besonders dringlich sind. Ergänzend dazu weist eine Fokusraumkarte Flächen mit hoher Bedeutung für die Klimaanpassung aus und dient so als Planungsinstrument.
Die Gesamtstrategie zur Klimafolgenanpassung wurde in Verbindung mit den Nachhaltigkeitszielen der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt und berücksichtigt sowohl lokale Gegebenheiten als auch überregionale Ziele. Zentrale Projektziele sind das Wassermengenmanagement, ein klimagerechter Stadtumbau, klimaangepasste Landwirtschaft, die Sicherung kritischer Infrastrukturen, nachhaltiger Küstenschutz sowie klimaresiliente Ökosysteme. Für jedes Ziel wurden konkrete Handlungserfordernisse abgeleitet.
Ein Maßnahmenkatalog legt fest, wie die Stadt konkret auf den Klimawandel reagieren will. Grundlage hierfür sind die Ergebnisse der Betroffenheitsanalyse und ein intensiver Beteiligungsprozess mit lokalen Akteur*innen. In mehreren Veranstaltungsformaten – darunter Workshops und Informationsveranstaltungen – wurden Maßnahmenvorschläge gesammelt und bewertet. Aus einer umfassenden Longlist wurden schließlich 16 Schlüsselmaßnahmen ausgewählt. Diese sind nach Handlungsfeldern gegliedert und enthalten jeweils u.a. eine Zielbeschreibung, Umsetzungsbedingungen und den Ressourcenbedarf. Ergänzend dazu enthält ein Ideenspeicher weitere nicht priorisierte, aber zukünftig potenziell relevante Maßnahmen.
Um die langfristige Verankerung der Klimaanpassung zu sichern, wurde eine Verstetigungsstrategie entwickelt. Diese zielt darauf ab, personelle Strukturen zu sichern, Netzwerke auszubauen, politische Beschlüsse zu fördern und Klimaanpassung in kommunale Prozesse – insbesondere die Bauleitplanung – zu integrieren. Neben laufenden Aktivitäten sind zusätzliche Schritte zur dauerhaften Integration geplant.
Ein begleitendes Controlling-Konzept sorgt für die kontinuierliche Bewertung der Klimaanpassungsmaßnahmen. Hierzu gehört ein Monitoring der Ausgangslage, das klimatische Veränderungen erfasst sowie ein Fortschrittscontrolling, das die Umsetzung und Wirkung der Maßnahmen dokumentiert.
Die Kommunikationsstrategie hat zum Ziel, die Stadtgesellschaft für die Folgen des Klimawandels zu sensibilisieren und zur Mitwirkung an Anpassungsmaßnahmen zu motivieren. Wichtige Zielgruppen sind Bürger*innen, Politik, Verwaltung und Fachakteur*innen. Über verschiedenste Kanäle wie Presse, Website, Social Media, Veranstaltungen und Informationsmaterialien soll über Fortschritte und geplante Aktivitäten informiert werden. Besonders hervorzuheben ist die Schlüsselmaßnahme „Informationskampagne: Was erwartet mich durch den Klimawandel und wie passe ich mich an?“, die gezielt unterschiedliche Zielgruppen anspricht.
Beteiligungsformate:
Digitaler Workshop
Ein digitaler Workshop zum Klimaanpassungskonzept in Wilhelmshaven fand Mitte Dezember 2024 statt. Dabei wurde unter anderem der aktuelle Stand des Projektes sowie die Ergebnisse der Betroffenheitsanalyse präsentiert. Dazu gehört neben den Klimaanalyse- auch Betroffenheitskarten, beispielsweise zum Thema Meeresspiegelanstieg, auch die aggregierte HotSpot-Karte. Diese definiert die Bereiche, in denen besonderer Handlungsbedarf besteht. Mit dem Publikum wurden in dem Workshop darüber hinaus gemeinsam Maßnahmen auf einem digitalen Board gesammelt. Die gesamte Veranstaltung können Sie sich gerne hier nochmal ansehen.
Auftaktveranstaltung zum Klimaanpassungskonzept (KLAK)
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Am 19.03.2024 fand die Auftaktveranstaltung für das Klimaanpassungskonzept der Stadt Wilhelmshaven im Saal der Volkshochschule WHV statt. Rund 50-60 Besucher, die beruflich mit der Klimaanpassung zu tun haben oder ein privates Interesse an dem Thema haben, wurden von Oberbürgermeister Carsten Feist begrüßt und in das Thema eingeführt.
Klimawandelanpassungsmanager Torben Böckenkröger erläuterte im Anschluss den Prozess der Erstellung eines Klimaanpassungskonzeptes in Wilhelmshaven sowie die Zielsetzungen.
Nach einer Abgrenzung zwischen Klimaschutz und Klimaanpassung und der Darlegung der Bedeutung von Klimaanpassung vor dem Hintergrund des stattfindenden Klimawandels und der daraus folgenden Herausforderungen durch die projektbegleitenden Planungsbüros, folgte ein Überblick über die Betroffenheit der Stadt Wilhelmshaven. Hierzu wurden unter anderem die folgenden Kerndaten graphisch dargestellt:
- Die 30-jährige Durchschnittstemperatur hat sich in den letzten 110 Jahren um 1,7 °C erhöht. Bis Ende des Jahrhunderts werden die Jahresdurchschnittstemperaturen je nach Szenario um weitere 1,2 °C bis 3,5 °C steigen.
- Die Anzahl Heißer Tage (über 30 °C) ist aufgrund des maritimen Einflusses im deutschlandweiten Vergleich gering, wird zukünftig jedoch von aktuell ø3 pro Jahr auf, je nach Prognose, ø 5-14 pro Jahr steigen.
- In der langfristigen Betrachtung seit 1881 ist eine signifikante Zunahme des mittleren Jahresniederschlags auszumachen, wobei die jährlichen Niederschlagsmengen eine große Spannbreite aufweisen. Bis Ende des Jahrhunderts werden keine bis geringe Änderungen im mittleren Jahresniederschlag erwartet, jedoch ändert sich die saisonale Niederschlagsbilanz mit der Folge trockenerer Sommer und feuchterer Winter. Die Zahl der Starkregenereignisse wird ebenfalls ansteigen.
- Der Meeresspielanstieg in den letzten 100 Jahren beträgt bspw. in Norderney bis heute 16 cm. Ein weiterer Anstieg um 50 - 80 cm (laut Prognosen des IPCC) ist bis zum Jahr 2100 zu erwarten.
Es folgte ein kurzer Abriss über Beispiele bereits laufender Projekte mit Bezug zur Klimaanpassung in Wilhelmshaven, wie dem Klima-Check für Beschlussvorlagen, einem Interreg-Kooperationsprojekt und dem Projekt „WILHELMS UrbanFARM“ durch den Klimawandelanpassungsmanager, bevor durch die Projektbüros in die wichtigste Phase der Veranstaltung moderierten.
In der Arbeitsphase wurden 4 Themenstationen aufgebaut und alle Besucher dazu animiert, sich in moderierten Kleingruppen zu den einzelnen Themen zu äußern und ihren fachlichen und persönlichen Input zu liefern. Die Ergebnisse der Diskussionen wurden redaktionell überarbeitet und sind hier aufgeführt.
Downloads
Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels
Mit der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) des ehemaligen Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) wurde 2008 ein Rahmen gesetzt, der das Vorgehen aller Akteure bei der umfassenden und fachbereichsübergreifenden Identifikation von Gefährdungen durch Klimafolgen und die Ableitung geeigneter Maßnahmen zur Steigerung der Resilienz koordiniert.
In der aktuellen „Förderrichtlinie: Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels" des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) wurde im Förderschwerpunkt A.1 die Erstellung eines „nachhaltigen Anpassungskonzeptes" für Kommunen projektbezogen gefördert. Im Rahmen dieser Förderung wurde die Stadt Wilhelmshaven von Juli 2023 bis Juni 2025 bei diesem Projekt unterstützt.
Stadt Wilhelmshaven
Fachbereich Umwelt- und Klimaschutz
Klimawandelanpassungsmanager
Torben Böckenkröger
Freiligrathstraße 420 (Gebäude B)
26386 Wilhelmshaven
Tel. 0 44 21 / 16 - 25 67