Stadt Wilhelmshaven

Geschichte des Stadtparks

Am Anfang des 20. Jahrhunderts breitete sich in Deutschland eine Reformbewegung aus, die weg wollte von den malerischen "Spazierparks" des wohlhabenden Bevölkerungsteils. Das Ziel waren stattdessen architektonisch gestaltete, wirkliche "Volksparks", die sich auszeichneten durch große Spiel- und Liegewiesen, intime Ruheräume, Blumengärten, Kinderspielplätze und Möglichkeiten zu sportlicher Betätigung.

Diesem Ideal folgten 1914 auch der Rüstringer Oberbürgermeister Emil Lueken und sein Stadtbaurat Martin Wagner, der die Arbeiten zur Errichtung des Rüstringer Stadtparks leitete. Verfasser der Pläne war der Hamburger Gartenbauarchitekt Leberecht Migge. Dieser hatte sich 1911 durch eine Gartenbauausstellung in Rüstringen einen Namen gemacht und daraufhin den von der Stadt ausgeschriebenen Wettbewerb für den Rüstringer Stadtpark gewonnen.

Seine Gestaltungsidee bestand aus einem 21 Hektar großen, 1,4 Kilometer langen und zwischen 12 und 30 Meter breiten Kanal, der von einer engbepflanzten Pappel-Allee begleitet wird. An seinen Endpunkten sollte sich der Kanal zu größeren rechteckigen Wasserflächen ausweiten. Noch heute bildet der Stadtparkkanal nahezu unverändert das Rückgrat des Stadtparks, an das sich die bewaldeten Parkbereiche anschließen.

 

Foto: UNB Wilhelmshaven

Kanalteil vom Bootshaus bis zur Brücke

Quelle: Stadt Wilhelmshaven, untere Denkmalschutzbehörde

Umriss des 57 Hektar großen Areals des von Migge geplanten Stadtparks.

Dargestellt sind die nach dem Denkmalschutzrecht geschützten Landschaftsteile wie z.B. Deichlinien und Wurten.

Migges Plan sah vor, dass sich hier geschlossene Waldbereiche mit offenen "Tummelwiesen" abwechseln. Den weiteren Übergang in die freie Landschaft und zur angrenzenden Bebauung bilden Wiesen- und Weideflächen, durch die sich eine räumliche Wechselwirkung zwischen den Landschaftselementen Wald, Wiese und dem flächig begrenzten Element Wasser ergibt.

Quelle: Stadtarchiv Wilhelmshaven

Entwurf von Migge 1913

Gefördert aus dem Programm „Lebendige Zentren - Erhalt und Entwicklung der Stadt- und Ortskerne" des Niedersächsischem Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz

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