Stadt Wilhelmshaven

29. November 2021

Oberbürgermeister im Gespräch mit Gastronomie, Hotellerie und Einzelhandel

Wie sieht das aktuelle Lagebild in Gastronomie, Hotellerie und Einzelhandel angesichts der Entwicklung der Corona-Pandemie aus? Um diese Frage zu klären, hatte Wilhelmshavens Oberbürgermeister Carsten Feist am Wochenende Olaf Stamsen als Vorsitzenden der DEHOGA und Christoph Ganß, den Vorsitzenden des City-Interessen-Vereins, zu einem Gespräch eingeladen.

Stamsen berichtete aus dem Bereich der Gastronomie von Stornierungen reservierter Feiern im Volumen von bis zu 80 Prozent. „Zudem verlassen uns immer mehr Fach- und Aushilfskräfte, die für sich in unserem Gewerbe keine sichere Perspektive mehr sehen." Durch diesen personellen Aderlass werden die Betriebe in ihrer Existenz zusätzlich massiv bedroht. In den Hotels ist durch den bundesweiten rasanten Anstieg der Corona-Infektionen das touristische Geschäft nahezu vollständig eingebrochen. „Wir haben nur noch dienstreisende Gäste. Diese Nachfrage deckt allerdings nicht einmal die Fixkosten", berichtete Stamsen.

Aus Sicht des Einzelhandels müsse vor allem ein weiterer flächendeckender Lockdown verhindert werden. „Auch in unseren Betrieben beobachten wir, dass große Unruhe und massive Zukunftsängste bei den Mitarbeitenden herrschen", informierte Christoph Ganß. Das Einkaufserlebnis leide spürbar unter den Beschränkungen in der Gastronomie. „Ohne die Möglichkeit, einen Kaffee zu trinken oder einen Mittagsimbiss einzunehmen, verzichten viele leider auf die Weihnachtseinkäufe vor Ort."

Beide Verbandsvertreter hoffen auf die positiven Wirkungen des kommunalen „Neustart-Programms". Die Stadt Wilhelmshaven hat vom Land Niedersachsen 1,8 Millionen Euro Fördermittel erhalten, um im Jahr 2022 die Innenstadt auf dem Weg aus der Corona-Delle mit attraktiven Angeboten zu beleben. Das Programm wird derzeit unter enger Beteiligung der DEHOGA und des CIV unter Federführung der WFG erarbeitet und soll noch im Dezember im Rat der Stadt beraten und beschlossen werden.

Stamsen und Ganß forderten den Oberbürgermeister auf, in den interkommunalen Gremien für klare, verlässliche und verständliche Corona-Regeln seitens des Landes Niedersachsen einzutreten, und sich zudem politisch für weitere finanzielle Stützungsprogramme einzusetzen. „Ein weiteres Corona-Management mit täglich neuen Maßnahmen aus Berlin und Hannover und ohne direkte und schnelle finanzielle Stützung der Betriebe wird zu großflächigen Betriebsschließungen, einer Verödung der Innenstadt und dem dauerhaften Verlust zahlreiche gut qualifizierter Arbeits- und Ausbildungsplätze führen", so die beiden Verbandsvertreter.

Feist sicherte zu, die Anliegen der Betriebe in der wöchentlichen Konferenz der Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister mit Nachdruck zu vertreten. Dabei sei er sich der Unterstützung seiner Kolleginnen und Kollegen sicher. „Wir werden uns auch weiterhin eng mit der örtlichen Wirtschaft abstimmen und uns mit kommunalen Einschränkungen so weit wie rechtlich und tatsächlich möglich zurückhalten", so Feist. Der Oberbürgermeister bat Stamsen und Ganß um Unterstützung, die empfohlenen Impfangebote wahrzunehmen. „Es gibt nur einen sicheren und dauerhaften Weg aus der Pandemie: impfen, impfen, impfen. Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfungen schützen die Gesundheit und helfen der Wirtschaft", so Feist mit Blick auf die Mitarbeitenden in der örtlichen Wirtschaft.

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