Stadt Wilhelmshaven

Ergebnisse der Bestands- und Potenzialanalyse der kommunalen Wärmeplanung Wilhelmshaven

Eine übersichtliche Darstellung der Schritte zur kommunalen Wärmeplanung finden Sie hier:

 

Abbildung 1: Ablauf kommunale Wärmeplanung

 

Die Bestandsanalyse beschreibt dabei den aktuellen Zustand des Wärmeverbrauchs im Stadtgebiet Wilhelmshaven. Grundlage der Bestandsanalyse ist die Zusammenführung vielfältiger, gebäudescharfer Daten, die aus Datenschutzgründen auf sogenannte Baublöcke aggregiert werden. Analysiert wurden unter anderem Baualtersklassen, Gebäudetypen, genutzte Energieträger sowie die räumliche Verteilung der Wärmeverbrauchsdichte.

 

Abbildung 2: Wärmeverbrauchsdichte

 

In Abbildung 2 ist die Wärmeverbrauchsdichte dargestellt. Diese kann besonders interessant für Bürger*innen sein, da sie relevant für die Bewertung der Wirtschaftlichkeit zukünftiger Wärmenetze ist. Die Analyse zeigt, dass sich der Wärmebedarf stark nach Gebäudestruktur und Nutzungsart unterscheidet. Insbesondere in Gebieten mit hoher Verbrauchsdichte ist davon auszugehen, dass netzgebundene Lösungen (also sogenannte Wärmenetze) eine gute und wirtschaftliche Versorgungslösung darstellen können. In welchen Gebieten von einer hohen Eignung für Wärmenetze auszugehen ist, wird nun in den Zielszenarien genauer untersucht. Die hier dargestellten Gebiete sind daher noch keine abschließende Bewertung, sondern ein erster Zwischenschritt der Ausweisung der Eignung von Gebieten für die dezentrale (Einzellösung) und zentrale (Wärmenetz) Versorgung.

Wärmenetze werden in Wilhelmshaven eine Seltenheit sein und brauchen zur Verwirklichung noch viel Zeit. Daher ist es schon heute sinnvoll, sich mit dem eigenen Haus und den Möglichkeiten der Wärmeversorgung auseinander zu setzen. Dann kann direkt eine fundierte Entscheidung getroffen werden, sollte die eigene Heizung kaputtgehen. Um in solch einer Situation nicht impulsiv handeln zu müssen, hilft es, schon jetzt Folgendes zu erledigen:

 

  1. Unterlagen sammeln und ordnen
    • Baubeschreibung und Grundrisse
    • Dokumentation bisheriger Sanierungen
    • Heizungsunterlagen (Einbaujahr, Typ, Wartungen, Schornsteinfegerberichte)
    • Angaben zur Dämmung (Dach, Fassade, Keller, Fenster)
    • Rechnungen und Nachweise vergangener Maßnahmen
  2. Energieverbrauch analysieren
    • Gas-, Öl- und Stromverbräuche der letzten Jahre zusammentragen
    • Für einen guten Richtwert den Verbrauch auf m² Wohnfläche umrechnen
  3. Schwachstellen identifizieren
    • Alte oder ineffiziente Heizung
    • Fehlende oder unzureichende Dämmung
      • Hoher Energieverbrauch im Vergleich zu ähnlichen Gebäuden
  4. Unabhängige Beratung nutzen
    • Vor-Ort-Termin bei unabhängigen Energieberater*innen (z. B. Verbraucherzentrale)
    • Konkrete Einschätzung des Gebäudes erhalten
    • Prioritäten für sinnvolle Sanierungsschritte festlegen
  5. Sanierungsstrategie entwickeln
    • Maßnahmen sinnvoll aufeinander abstimmen
    • Kosten, Einsparpotenziale und Fördermöglichkeiten berücksichtigen
    • Schrittweise und bedarfsorientiert vorgehen

 

Die Potenzialanalyse untersucht, welche erneuerbaren und klimafreundlichen Wärmequellen in Wilhelmshaven technisch nutzbar sind und wie sich der zukünftige Wärmebedarf durch Sanierungen entwickeln kann. Betrachtet wurden Potenziale aus Biomasse (z. B. Rest- und Abfallstoffe), oberflächennaher und tiefer Geothermie, Umweltwärme (Luft, Abwasser, Gewässer), Solarenergie auf Dachflächen sowie Abwärme aus Gewerbe und Industrie. Dabei wird deutlich, dass zwar insgesamt große technische Potenziale vorhanden sind, deren tatsächliche Nutzung jedoch stark von lokalen Rahmenbedingungen, Abnehmerstrukturen und wirtschaftlichen Aspekten abhängt. Genauere Informationen zur Potenzialanalyse finden Sie in der PDF-Datei über das Ratsinfoservice der Stadt Wilhelmshaven. Die Bestands- und Potenzialanalyse wurde am 03.12.2025 im Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Brandschutz vorgestellt. In den Unterlagen zu dieser Sitzung finden Sie die PDF-Datei mit weiteren Details.

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Fachbereich Umwelt- und Klimaschutz
Klimaschutz

André Lachmund

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Tel. 0 44 21 / 16 - 25 50

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