Stadt Wilhelmshaven

Vichy (Frankreich)

Die älteste Städtepartnerschaft Wilhelmshavens besteht mit der französischen Stadt Vichy (Lautschrift: viˈʃi). Im Jahr 1965 gab es den ersten Schüleraustausch zwischen Wilhelmshaven und Vichy, es folgte ein regelmäßiger gegenseitiger Austausch von Jugend- und Erwachsenengruppen, woraus sich über die Zeit intensive Freundschaften entwickelten. Bemerkenswert ist dabei, dass die Städtepartnerschaft nie offiziell besiegelt wurde.

Vichy liegt im Zentrum Frankreichs, ca. 300 Kilometer südlich von Paris, im Süden des mittelfranzösischen Departement Allier in der Auvergne. Die Region wird durch ihren vulkanischen Ursprung charakterisiert. Vichy selbst mit seinen rund 26.000 Einwohnern ist eine Kur- und Kulturstadt. Die Stadt ist einerseits historisch interessant mit einer Mischung verschiedener Zeitalter und Stile, bietet aber auch eine sehr moderne Infrastruktur. Die zahlreichen Thermalquellen, die schon von den Römern genutzt wurden, sind Ursache dafür, dass Vichy heute das bedeutendste Heilbad Frankreichs ist und als das französische „Baden-Baden" bezeichnet wird. Bis heute ist der Parc des sources mit seiner elegant-gläsernen Trinkhalle das Herzstück Vichys – beliebter Treffpunkt für Kurgäste wie auch für Einheimische. Die nach dem ehemaligen Kloster benannte „Source des Célestins" ist die berühmteste der Vichy-Quellen, aus der das natronhaltige Heilwasser sprudelt, welches auch in Flaschen abgefüllt wird. Von der großen Thermalvergangenheit zeugen auch die vielen Parks und Gärten mit seltenen Baumarten und exotischen Pflanzen, die großflächig über die Stadt verteilt sind. Vichy gehört zu einer Gruppe der großen europäischen Kurorte, die über einen gemeinsamen seriellen Antrag Weltkulturerbe werden wollen.

Ende des 19. Jahrhunderts machte Napoléon III. Vichy für einige Jahre zu seiner Sommerresidenz. In dieser Zeit wurde der Ort zu einem Modebad des internationalen Adels. Um 1900 kamen 40.000 Kurgäste pro Jahr nach Vichy, kurz vor dem Ersten Weltkrieg waren es fast 100.000. Auf sein Bestreben hin wurde 1902 nach Vorbild der Pariser Oper ein Opernhaus mit besonderem architektonischem Ambiente errichtet. Es war das erste seiner Art in Frankreich und vereinte Spielsäle, einen Theatersaal und einen Ballsaal unter einem Dach. Nach der aufwändigen Restaurierung bietet das Gebäude im Jugendstil mit Platz für 1.400 Gäste ganzjährig Veranstaltungen wie beispielsweise Kammermusikabende, Theater- und Tanzvorführungen. Der opulente Bau ist nach der Opéra Garnier in Paris das zweitgrößte Theaterhaus in Frankreich. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das 1865 erbaute Casino, welches 1995 zu einem modernen Kongresszentrum umgebaut wurde. Heute zählt die Stadt jährlich knapp 30.000 Kurgäste.

Erwähnenswert ist die Stadt auch auf dem Gebiet des Sports; gemessen an sportlichen Einrichtungen und Anlagen ist sie eine der am besten ausgestatten Städte Frankreichs. Im „Parc Omnisports", einem 120 Hektar großen Park, können mehr als 50 verschiedene Disziplinen entweder in Sporthallen oder unter freiem Himmel ausgeübt werden. Eine aufgestaute Fläche des Flusses Allier von ca. 100 Hektar bietet außerdem die Möglichkeit, zahlreiche Wassersportarten zu betreiben. Doch auch „passive" Sportler kommen auf ihre Kosten, finden doch von Mai bis September auf einer der bedeutendsten Pferderennbahnen Frankreichs viele Trab- und Galoppveranstaltungen statt.

Einen besonderen Bekanntheitsgrad besitzt die Stadt als Regierungssitz der nach ihr benannten Okkupationsregierung im Zweiten Weltkrieg. Verschiedene Produkte wie Mineralwasser und Kosmetikartikel, die in der Umgebung hergestellt werden und den Namen der Stadt tragen, erhöhen darüber hinaus den Bekanntheitsgrad Vichys. Das bekannte Vichy-Karomuster revolutionierte seinerzeit die Modewelt. Um die Mineralsalze der Quellwasser haltbar und exportierbar zu machen, wurde die erfrischende Pastille de Vichy erfunden.

Erreichbarkeit

Kontakt

Tel. 04 70 30 17 17
www.ville-vichy.fr

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