Stadt Wilhelmshaven

29. November 2016

Wilhelmshavener und Friesländer werden zu Notfallsanitätern ausgebildet - Gemeinsames Projekt von Stadt und Landkreis gestartet

Der Startschuss für ein neues Projekt zur interkommunalen Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis Friesland und der Stadt Wilhelmshaven ist vor kurzem gefallen. Gemeinsam bilden die beiden Mitarbeiter ihrer Feuerwehren bzw. Rettungsdienste zu Notfallsanitätern aus. „Damit schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe“, so Wilhelmshavens Oberbürgermeister Andreas Wagner, „wir stärken unsere Zusammenarbeit und den Austausch untereinander und schaffen gleichzeitig Synergieeffekte bei der organisatorischen Abwicklung dieser Ausbildungsmaßnahme.“ Dem stimmt auch Frieslands Erste Kreisrätin Silke Vogelbusch zu: „Das ist wieder ein gelungenes Beispiel für eine enge themenbezogene Zusammenarbeit zum Wohl der Menschen in der Region“. Mitte September ist in Sande an der Rettungsdienstschule des Landkreises Friesland für vier Feuerwehrmänner der Berufsfeuerwehr Wilhelmshaven und vier Mitarbeiter des Rettungsdienstes Friesland die Weiterqualifizierung zum staatlich geprüften Notfallsanitäter gestartet. Die Ausbildung erfolgt unter der Verantwortung einer externen Rettungsschule. Die Zusammenlegung der Mitarbeiter der Wilhelmshavener Berufsfeuerwehr und des Rettungsdienstes Friesland zu einem gemeinsamen Ausbildungskurs ist nicht nur wirtschaftlich, sondern ein weiterer wichtiger Baustein zur Verbesserung der Versorgung von Notfallpatienten in der Region. Zudem nimmt je ein Mitarbeiter aus den Landkreisen Ammerland und Wittmund an der Ausbildung teil. Die Mitarbeiter, die allesamt schon Rettungsassistenten sind, werden in 960 Ausbildungsstunden zu Notfallsanitätern weitergebildet. Die Fortbildung beinhaltet theoretische und praktische Unterrichtseinheiten und endet im Juni 2017. In theoretischen Unterrichtsblöcken werden die Teilnehmer in der Einschätzung, Stabilisierung und dem Herstellen der Transportfähigkeit von Notfallpatienten intensiv geschult und mit Hilfe von simulierten Notfallszenarien praktisch trainiert. Ergänzt wird die Schulung durch Praktika in der Zentralen Notaufnahme, der Anästhesieabteilung und auf der Intensivstation der umliegenden Krankenhäuser. Den Abschluss bildet dann das Staatsexamen bestehend aus einer theoretischen Prüfung und der erfolgreichen praktischen Bewältigung von mehreren Notfallszenarien. Die ausgebildeten Notfallsanitäter werden künftig als Transportführer auf dem Rettungswagen eingesetzt. Im Bedarfsfall werden sie zudem weiterhin durch einen hinzugerufenen Notarzt bei der Versorgung des Patienten unterstützt. Aufgrund einer geplanten Gesetzesänderung muss in der Regel ab dem Jahr 2022 jeder Rettungswagen mit mindestens einem Notfallsanitäter besetzt werden. Damit bis dahin für die Sicherstellung eines qualifizierten Rettungsdienstes eine ausreichende Anzahl zur Verfügung steht, wird auch bei der Berufsfeuerwehr Wilhelmshaven und dem Rettungsdienst Friesland bereits jetzt mit der Ausbildung von Rettungsassistenten zum Notfallsanitäter begonnen. Zukünftige Interessenten, die als Notfallsanitäter arbeiten möchten, müssen dann eine dreijährige duale Ausbildung absolvieren. Mit der gemeinsamen Notfallsanitäterausbildung bekräftigen die Stadt Wilhelmshaven und der Landkreis Friesland ihre Zusammenarbeit (von links): Stadtrat Oliver Leinert (WHV), Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes Michael Mindner (WHV), Erste Kreisrätin Silke Vogelbusch (FRI), Referatsleiter Jens Müll (WHV), Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes Dr. Henning Fründt (FRI), Fachbereichsleiter Berufsfeuerwehr Steffen Lutter (WHV), Wachenleiter Rettungsdienst Günther Gerdes (FRI) und Geschäftsführer Rettungsdienst Wilhelm  Goosmann (FRI).
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