18. April 2016
Kultur soll sich bestmöglich weiter entwickeln
Rat berät zur Aufgabenverlagerung innerhalb des Stadtkonzerns
Wilhelmshaven. Die Neuordnung der Kultur- und Museumslandschaft gehört zu den Aufgaben, die sich die Stadt Wilhelmshaven unlängst auf die Fahnen geschrieben hat. Um die kulturellen Angebote, die in der Stadt bereits geboten werden, zu bündeln und durch weitere Angebote zu ergänzen, soll in diesem Jahr eine Stiftung ins Leben gerufen. Der Grundsatzbeschluss dafür wurde bereits Ende 2015 vom Rat gefasst, im Sommer dieses Jahres soll der Gründungsbeschluss im Rat beraten und verabschiedet werden. „Wir liegen voll im Zeitplan“, weiß Oberbürgermeister Andreas Wagner zu berichten.
Bereits jetzt erarbeiten zwei Arbeitskreise gemeinsam mit der Stadt Ideen und Konzepte, wie sich die Kulturlandschaft der Jadestadt künftig entwickeln soll. „Entwickeln“ ist dabei das entscheidende Stichwort: „Denn es geht nicht um die Abwicklung der Kultur, wie von einigen Kritikern kolportiert, sondern um ihre bestmögliche Weiterentwicklung – also um die Ausweitung und Vernetzung bestehender Angebote zugunsten einer breiteren Publikumswirkung. Damit wollen wir schlussendlich die Schlagkraft des kulturellen Lebens in unserer Stadt erhöhen“, betont Arnold Preuß, Leiter des städtischen Kulturbüros. Erste Ergebnisse aus den Arbeitskreisen sollen präsentiert werden, sobald sie spruchreif sind. Eine Institution, die mit der Neuordnung der Kultur- und Museumslandschaft eng verknüpft ist, ist die Kunsthalle. Nachdem der Vertrag von Seiten des Vereins der Kunstfreunde nicht verlängert worden ist, wird sich die Stadt ab dem kommenden Jahr als alleiniger Betreiber um die Einrichtung kümmern. „Wir würden uns aber sehr freuen, wenn sich durch den nun erfolgten Wechsel im Vorstand wieder eine vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit ergibt“, so Oberbürgermeister Andreas Wagner. „Wir sind gerne bereit, die Karten neu zu mischen.“
Als weiterer Baustein der geplanten Neuordnung soll die Zuständigkeit für die Kulturentwicklung innerhalb des Stadtkonzerns auf die WTF (Wilhelmshaven Touristik und Freizeit GmbH) übertragen werden. Als einer der größten Anbieter für Kultur in Wilhelmshaven hat sich das städtische Tochterunternehmen bereits etabliert und verfügt über hohe Fachkompetenz und Erfahrung in diesem Bereich. Das städtische Kulturbüro soll den Prozess als Schnittstelle zwischen Kultur und Tourismus begleiten.
Der zuständige Ausschuss für Sport und Kultur (ASK) hatte in seiner März-Sitzung befürchtet, dass der Rat dadurch seinen Einfluss auf die Gestaltung der städtischen Kulturlandschaft einbüßen könnte und den Vorschlag der Verwaltung abgelehnt. Jetzt soll der Rat in seiner nächsten Sitzung am Dienstag, 26. April, über die Aufgabenverlagerung beraten und beschließen. „Auch wenn sich künftig die WTF federführend um die kulturellen Belange in Wilhelmshaven kümmert, wird der Rat bzw. der ASK in grundsätzlichen Angelegenheiten aber weiterhin zuständig bleiben“, versichert WTF-Chef Michael Diers. „Wir halten die Ansiedlung der Kulturentwicklung bei der WTF für absolut sinnvoll, um für Bürger und Touristen gleichermaßen ein hochwertiges und attraktives Angebot auf die Beine zu stellen.“