17. Oktober 2015
Amtshilfeersuchen erreicht Stadt Wilhelmshaven
Land Niedersachsen weist kommenden Dienstag 100 Flüchtlinge zu
Aufgrund der weiter steigenden Zahl der Einreise von Flüchtlingen nach Deutschland, muss auch das Land Niedersachsen seine Erstaufnahmekapazitäten ausweiten und hatte Mitte der Woche angekündigt auf kommunale Unterstützung zurückzugreifen. In der am Donnerstag veröffentlichten Liste von 20 Kommunen war Wilhelmshaven noch nicht verzeichnet, jedoch am gestrigen Freitag erreichte Oberbürgermeister Andreas Wagner kurz vor 14 Uhr die telefonische Nachricht, dass Wilhelmshaven nun auch zur Amtshilfe verpflichtet sei. Gleichzeitig wurden für kommenden Dienstag voraussichtlich 100 Flüchtlinge zugewiesen.
Die Stadt Wilhelmshaven hat bereits vor einigen Wochen unter der Leitung von Oberbürgermeister Wagner einen internen Stab zum Thema „Flüchtlinge“ gebildet, um genau auch auf diese mögliche und nun eingetroffene Zuweisung vorbereitet zu sein. Das autonom nutzbare Gebäude der Turnhalle am ehemaligen KKG-Gymnasium wird seit gestern Mittag für die Aufnahme von rund 100 Personen vorbereitet. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass die operativen Schritte so abgearbeitet werden, dass das Gebäude am Montag bezugsfähig ist. Die Stadt geht derzeit davon aus, dass die Unterbringungsdauer zunächst 1 Monat dauern werde. Ob und wie viele neue nachrücken, könne derzeit nicht abgesehen werden, so Wagner. Daher werden auch weitere Unterbringungsmöglichkeiten untersucht.
Die Stadt wird der Betreiber der Einrichtung sein. Neben eigenem Personal ist aber auch die Mithilfe von ehrenamtlichen Personal der Hilfsorganisation erforderlich. Besonders sei die Unterstützung von Ärzten und Dolmetschern nötig. Interessierte können sich unter der Mailadresse info@wilhelmshaven.de melden. Das Catering und die Reinigungsarbeiten werden ebenso fremd vergeben, wie der Sicherheitsdienst, der bereits seit gestern rund um die Uhr vor Ort ist.
Bevor die Flüchtlinge in der Turnhalle als Erstaufnahme-Einrichtung des Landes Quartier beziehen, werden sie in einer Registrierungsstelle erfasst und auf ihren Gesundheitszustand untersucht. Diese Stelle, die mit Personal des Gesundheitsamtes, der Polizei und der Ausländerbehörde besetzt ist, wird bis Dienstag in einem anderen Gebäude nicht in räumlichem Zusammenhang mit der Turnhalle eingerichtet.
Unabhängig von der aktuellen Amtshilfe laufen die Vorbereitungen für die Neuaufnahme-Einrichtung in der Kaserne Ebkeriege. Dort gehe man von einer Aufnahmekapazität von „750 plus“ aus, so Oberbürgermeister Andreas Wagner.