Stadt Wilhelmshaven

13. Januar 2015

OB Wagner zu Arbeitsmarktzahlen

Realität ist deutlich besser als Quotenzahl – Wilhelmshavens Besonderheiten nicht berücksichtigt

„Die Arbeitsmarktlage in Wilhelmshaven ist im Jahr 2014 deutlich besser gewesen, als es die reine Prozentzahl ausdrückt“, kommentiert Oberbürgermeister Andreas Wagner die jetzt veröffentlichten Arbeitsmarktdaten der Agentur für Arbeit. Bei der Ermittlung der Kennzahlen würden die Wilhelmshavener Besonderheiten nicht berücksichtigt, sonst sähe das Ergebnis auch in Zahlen deutlich besser aus, so Wagner. Der Fakt, dass in Wilhelmshaven eine große Anzahl Beamten/Soldaten des Bundes beschäftigt seien, spiele bei der Ermittlung der Arbeitsmarktdaten eine nicht unerhebliche, aber eben nicht berücksichtigte Rolle. Die Beurteilung der wirtschaftlichen Lage unserer Stadt, sei aber nur dann realistisch, wenn dieser Punkt bedacht werde, so der Oberbürgermeister.Zum einen würden seitens der Agentur für Arbeit die in Wilhelmshaven stationierten Berufs- und Zeitsoldaten bei der Berechnung der Arbeitslosenquote nicht mit einbezogen. Zum anderen würden bei den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten alle Beamten sowie die Berufs- und Zeitsoldaten Wilhelmshavens außen vor blieben. Allein bei der Bundeswehr habe man zurzeit etwa 9.520 Dienstposten (Soldaten und Zivilbeschäftigte) vor Ort. Ende 2013 war das 8.500. Dieses Plus untermauere, dass Wilhelmshaven Profiteur der Bundeswehrreform sei und zu Deutschlands größtem Bundeswehrstandort aufwachse. Insgesamt komme man mit allen Beamten in den Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltungen auf eine Summe von über 10.000 beschäftigten Beamten und Soldaten in Wilhelmshaven. Würde diese Summe in den Berechnungen der Arbeitsmarktdaten berücksichtigt, käme Wilhelmshaven mindestens in die Nähe des Bundesdurchschnittes, stellte OB Wagner fest. Der hohe Anteil an Beamten sei gut für unsere Stadt, so der Oberbürgermeister, denn Beamte seien regelmäßig im Mittelstand anzusiedeln und verfügen auch im Alter noch über das notwendige Kleingeld, um unsere regionale Wirtschaft anzutreiben. Betrachte man den Arbeitsmarkt über einen längeren Zeitraum, bleibe festzuhalten, dass im Zeitraum von Dezember 2011 bis Dezember 2013 netto 800 zusätzliche sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze entstanden seien.Rückblickend habe die wirtschaftliche Entwicklung Wilhelmshavens im abgelaufenen Jahr insbesondere dem Handwerk und dem Mittelstand gutgetan, erklärte Wagner. Auch der Einzelhandel habe für eine Belebung des hiesigen Arbeitsmarktes gesorgt. Das mittelständische Handwerk schreibe im Übrigen hervorragende Zahlen. OB Wagner wies auf ein Zitat eines Wilhelmshavener Bauunternehmers hin, der ihm kürzlich sagte: „Wer jetzt noch jammert, macht etwas falsch“.Diese positiven Aspekte dürfen jedoch keinesfalls darüber hinweg täuschen, dass die Zahl der Arbeitslosen in Wilhelmshaven zu hoch sei. Um diese abzubauen könne auch die öffentliche Verwaltung das Ihrige beitragen, so Wagner. Als Beispiele nannte er das Beschäftigungsprogramm der Stadt, für das 590 TE im Haushalt 2015 und in den Folgejahren im Haushalt eingestellt werden. Darüber hinaus könne die Bekämpfung von Schwarzarbeit auf allen Ebenen, eine effiziente Vermittlungspraxis und die Kenntnis der Lage bei den Unternehmen vor Ort eine niedrigere Arbeitslosequote stützen.Gleichwohl gelte auch für 2015 das Motto: „Wilhelmshaven brauche drei Dinge, nämlich Arbeitsplätze, Arbeitsplätze, Arbeitsplätze!“ Die überaus erfreuliche Entwicklung am JadeWeserPort, die Investitionen privater Investoren (beispielsweise im Hinblick auf das Factory Outlet Center) und die rund 40 Mio. Euro, die die Stadt in diesem Jahr konzernweit investieren wolle, lasse uns optimistisch in die Zukunft blicken, so Andreas Wagner.
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