06. Mai 2014
OB Wagner: „ Zustand des Bahnhofs inakzeptabel“
Nicht nur die desaströsen Behinderungen des Bahnreiseverkehrs von und nach Wilhelmshaven sorgen immer wieder für heftigen Unmut, sondern auch der schlechte Zustand in Sachen Service und Bauunterhaltung am Wilhelmshavener Hauptbahnhof selbst sind schwer nachzuvollziehen, erklärte Oberbürgermeister Andreas Wagner.
„Es könne doch nicht sein, dass wir als Stadt immer wieder den Stein ins Rollen bringen müssen, damit die Bahn sich bewegt, so der Oberbürgermeister, selbst dann reagiert die Bahn zwar, allerdings höchstens mit Bordmitteln und Einmalaktionen.“ Andreas Wagner wies darauf hin, dass der seinerzeit bei der Eröffnung des Einkaufszentrums Nordseepassage in Betrieb genommenem DB Hauptbahnhof baulich in die Jahre komme. Es könne aber doch betriebswirtschaftlich nicht sinnvoll sein, die nachhaltige und dauerhafte Pflege und Instandhaltung des Bahnhofs gen null zu fahren, so Wagner. Die Attraktivität der gesamten Nordseepassage und deren Umfeld leide unter dem desolaten Zustand des Hauptbahnhofs.
Er wies darauf hin, dass seitens der Bahn Millionen Euro für Umbauten an Bahnsteigen und Stationen im nordwestlichen Niedersachsen ausgegeben werden, was sehr zu begrüßen sei, wie auch die 13 Mio. Euro für die neue Glasüberdachung des Bahnhofs Oldenburg in 2017. Gerade weil Bürgerinnen und Bürger der Region sowie andere Reisende über Jahre hinweg erhebliche Einschränkungen zu ertragen haben wäre es für die Bahn konsequent gewesen, dann zumindest Gelder für die gründliche Sanierung, Attraktivierung und die laufende Unterhaltung des Bahnhofs Wilhelmshaven einzusetzen.
OB Wagner begrüßt in diesem Zusammenhang das aktuelle Mitteilungsblatt Ems-Jade-Bahn-Express des Fahrgastverbandes PRO BAHN, Regionalverband Ems-Jade (www.probahn-emsjade.de) vom 30. April, das eine detaillierte Darstellung des mangelnden Zustand des Bahnhofs in der Nordseepasse aufliste. Unter anderem werde mit Recht bemängelt, so Oberbürgermeister Wagner, dass die Beleuchtung zum Teil defekt und stark verschmutzt sei und das auf den Bahnsteigdächern nach und nach die Verbindungsschienen für die Dachplatten sprengen würden, dabei erfüllten die für Sonnenlicht gedachten Glasscheiben kaum noch ihre eigentliche, lichtdurchlässige Aufgabe, da sie voller Grünspan seien. An den Trägerkonstruktionen für die Bahnsteigdächer werde die Durchrostung sichtbar. Stationsschilder würden mit Kabelbinder vor dem möglichen Herunterfallen gesichert. Spuren von Vandalismus seien vielfach zu erkennen. Seit Jahren funktionieren die Zugzielanzeigen nicht mehr, die Lautsprecher blieben nach wie vor stumm. Kofferkulis gebe es auch schon nicht mehr, die Stehbolzen für die Haltrungen seien abgeflext und stellten nun eine Stolperfalle da.
Bezüglich des DB Reisezentrums, dass von seinem ursprünglichen publikumsfreundlichen Ort an eine Seitenlinie des Bahnhofs verlegt wurde, seien demnächst kürzere Öffnungszeiten zu befürchten, da immer mehr Fahrkarten online gekauft würden und ein Mitarbeiter in den Ruhestand gehe.
Oberbürgermeister Wagner sehe angesichts der langen Liste der Unzulänglichkeiten einen mehr als starken Handlungsbedarf für den Bereich DB Station und Service und erwarte von dort ein zügiges Abarbeiten der vorhandenen Mängel und längerfristig die Sicherstellung der dauerhaften Bauunterhalten auf einem höheren Niveau als bisher.