Stadt Wilhelmshaven

09. Januar 2014

Lokales Standortmarketing und regionale Wirtschaftsförderung

Oberbürgermeister Andreas Wagner hält die Konkretisierung der Aufgabenbereiche der Jade Bay GmbH und das Verbleiben des kommunalen Standortmarketings bei der Stadt für folgerichtig und effizient. Die Gründung der Jade Bay GmbH ergab sich aus einem gemeinsamen Gutachten der vier Gebietskörperschaften Stadt Wilhelmshaven und Landkreise Friesland, Wittmund und Wesermarsch durch das NIW (Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung), das die wirtschaftlichen Potentiale in der regionalen Kooperation untersucht habe. Ausgehend von den Ergebnissen des Gutachtens haben die vier Gebietskörperschaften im November 2005 erklärt, dass die regionale Wirtschaftsentwicklung insbesondere durch Schaffung neuer Arbeitsplätze vorangetrieben werden solle. Dazu müsse ein Regionales Standortmanagement im Jade-Weser-Raum aufgestellt werden. Das war im Ergebnis dann die Jade Bay GmbH, die 2009 gegründet wurde und die bis Ende 2013 folgende Aufgabenfelder bearbeitete: Standortmarketing, Cluster- bzw. Kompetenzentwicklung und Qualifizierung. Diese wurden mit Beschluss in 2013 konkretisiert und stehen mit dem Gesellschaftsvertrag im Einklang und beschränken sich jetzt auf folgende Felder: Förderstrategien und Innovation, Projektmanagement und Projektsteuerung sowie Regionalstrategie Beschäftigung. Finanziert wurde die Jade Bay GmbH mit jährlich rd. 500.000 Euro, die sich auf die beteiligten Partner wie folgt verteilen: Stadt Wilhelmshaven (50 % Anteil) 250.000, Landkreis Friesland (30 %) 150.000, Landkreis Wittmund (10 %) 50.000, Landkreis Wesermarsch (10 %) 50.000. Im Juni 2013 beschloss die Gesellschafterversammlung eine Kürzung dieser Finanzierung. Danach stehen der Jade Bay nur noch jährliche Mittel in Höhe von 400.000 Euro zur Verfügung. OB Wagner weist darauf hin, dass ein kommunales Standortmarketings bei der Jade Bay GmbH so nicht existiert habe, sondern lediglich die Regionale Marketingkomponente angesiedelt war. Es sei hier mit viel Mühe aller Beteiligten eine regionale Marketingstrategie erarbeitet worden, die jetzt lokal/kommunal mit Leben gefüllt werde. Wichtig sei, dass alle Tätigkeiten auf eine Marke einzahlen. Das bisher betriebene regionale Standortmarketing sei dadurch auch nicht betroffen. Die Imagestrategie mit dem gemeinsamen Erscheinungsbild Jade Bay beispielsweise bleibe bestehen. Ein wesentlicher Grund für die Konkretisierung der Aufgabenbereiche war, so Wagner, dass die finanzielle Ausstattung der Jade Bay insbesondere bei dem ursprünglich vereinbarten niedrigeren Budget, für ein nachhaltiges, zielorientiertes und effektives Marketing nicht ausreichend sei. Das war es von Anfang an nicht gewesen. Für ein nationales oder gar internationales Marketing sind bedeutend höhere Mittel und auch eine stärkere Personalausstattung notwendig, um positive Effekte für die Region zu erzielen. Diskutiert worden sei unter den Gesellschaftern zwar eine grundsätzlich denkbare Aufstockung des Jade-Bay Budgets. Dies hätte aber für Wilhelmshaven nach dem gültigen Gesellschaftervertrag bedeutet 50 % dieses Mehraufwandes tragen zu müssen. Da alle Gesellschafter, Stadt und Landkreise, jeweils zu 25 % beteiligt sind und nach den Erfahrungswerten gleich profitieren, wäre eine Aufstockung des Budgets zu gleichen Teilen sicher eine Möglichkeit. Das hätte eine Erweiterung der Aufgabe auf die im Gesellschaftsvertrag als möglich definierte Marketingaufgabe möglich gemacht. Die daraus entstandene Überlegung, das kommunale Standortmarketing nach wie vor in der Hand der Stadt zu belassen sei vor diesem Hintergrund konsequent und richtig. Zusätzliches Wilhelmshavener Geld muss auch zielgerichtet für den Wilhelmshaven-Nutzen eingesetzt werden. Der  Wunsch nach regionaler Gemeinsamkeit wird dadurch überhaupt nicht berührt, vielmehr wird im Rahmen des Budgets dieses Ziel besser erreicht, da die vorhanden Mittel auf erreichbare Ziele fokussiert eingesetzt werden und nicht in zu großer Breite versickern. Detlef Breitzke, Geschäftsführer der Jade Bay GmbH, erklärte, „wir fokussieren uns mit vorhandenen Mitteln auf die Themenbereiche, die den größten Nutzen für unsere Region versprechen. Dazu gehören die für das Wirtschaftswachstum wichtigen Grundlagen zur Fachkräftesicherung der regionalen Wirtschaft genauso wie die Förderung von Innovationen/Forschung und Entwicklung als Standortfaktor. Nationales Marketing und darüber hinaus das internationale Marketing bis hin zu einer nachhaltigen und authentischen Markenbildung eines Wirtschaftsraumes, wie der Jade Bay, sind absolut wünschenswert aber nur dann umsetzbar, wenn die Ressourcen und die finanziellen Anforderungen erfüllt werden können. Hinzu kommt, dass der Wirtschaftsraum einen gemeinschaftlichen und geschlossenen Willen braucht, nach außen mit einer Stimme und mit einer Marke aufzutreten. Diese Solidarität kann mit Vertrauen aller Beteiligten in der Zukunft wachsen. Das braucht aber noch Zeit.“
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