14. September 2012
Wilhelmshavener Berufsfeuerwehrmänner starteten am Wochenende bei der „6. Berlin Firefighter Combat Challenge“
Sechs Feuerwehrmänner der Wilhelmshavener Berufsfeuerwehr nahmen erfolgreich an der 6. Firefighter Combat Challenge teil. Die Veranstaltung fand am 6. und 7. September an der Gedächtniskirche in Berlin statt.
Die Challenge hat ihre Wurzeln im Jahr 1974. Damals sollte ein physischer Test für die Feuerwehr entwickelt werden, der die Anforderungen an die Feuerwehrmänner widerspiegelt. Nach umfangreichen Recherchen und Tests wurden 1976 die 5 häufigsten Aufgaben bei einem Brandeinsatz in einem Test zusammengefasst. Mit dabei waren Treppen steigen, Schlauch mit einem Seil hochziehen, ein Hammerschlagsimulator, einen mit Wasser gefüllten Schlauch ziehen und einen Dummy retten. Das ganze natürlich in kompletter Schutzausrüstung und mit angeschlossenem Atemschutzgerät. 1991 entstand daraus der erste Wettkampf. Die Firefighter Combat Challenge war geboren. Ein Jahr später waren es dann schon 7 Wettkämpfe in den USA, und der Siegeszug um die Welt war nicht mehr aufzuhalten. Mittlerweile gibt es in den USA jährlich um die 30 Wettkämpfe inklusive der US-Meisterschaften und der Weltmeisterschaften. In Europa gab es auf den US Airbase Stationen in unregelmäßigen Abständen Wettkämpfe, meist nur unter den Militärfeuerwehren. In Deutschland fand die 1. Berlin Firefighter Challenge 2007 am Potsdamer Platz statt und hatte 76 Starter.
Auch in Deutschland gab es eine rasante Entwicklung; 2011 sind bei 2 Wettkämpfen in Dortmund und Berlin über 900 Teilnehmer aus 7 Nationen angetreten. Als die Wilhelmshavener Berufsfeuerwehrmänner Kay Rosenkranz und Marc Albers erstmals im Sommer 2010 darüber nachdachten, Feuerwehrsport zu betreiben und an Wettkämpfen teilzunehmen, dachten sie im Traum nicht daran, dass sie irgendwann einmal eine Mannschaft von sieben Mann an den Start führen würden.
Inzwischen sind einige Wettkämpfe vergangen und man geht nicht mehr so unerfahren an den Start heran. Trotz alledem ist die Firefighter Combat Challenge, die einmal im Jahr in Berlin ausgetragen wird, jedes Mal wieder eine Herausforderung. Die Challenge ist ein Wettkampf, der außer dem reinen Sport noch eine weitere Absicht verfolgt: es geht darum, einen der härtesten Jobs besser, schneller und sicherer zu machen.
Im Vergleich zum TFA (Toughest Firefighter Alive) ist die Challenge eine Sprintstrecke. Hier muss der Feuerwehrmann unter schwerem Atemschutz und angelegter Schutzkleidung 5 Stationen in möglichst kurzer Zeit bewältigen. Man läuft immer gegen einen Gegner, der auf einer Parallelbahn startet. Zuerst müssen mit einem Schlauchpaket von 20 kg auf der Schulter drei Stockwerke erklommen werden. Im Anschluss wird ein Gewicht von 20 kg, das an einem Seil hängt, den Turm hochgezogen. Danach geht es die Stockwerke wieder hinunter auf die sogenannte "Keizer-Force Maschine", auf der man mittels eines Hammers ein ca. 70 kg schweres Gewicht über 1,5 Meter nach hinten schlagen muss. Hat man dies geschafft, geht es in einen Slalomparkour, an dessen Ende der Feuerwehrmann einen in Buchten liegenden, mit Wasser gefüllten C-Schlauch aufnehmen muss. Diesen läuft man auf seine volle Länge aus, passiert eine Schwingtür und muss ein Hindernis abspritzen.
Und dann kommt zum Schluss die härteste Disziplin. Es handelt sich um einen Dummy von 80kg. Dieser muss gepackt werden und rückwärts über eine Distanz von 30 Metern ins Ziel verbracht werden. Ist man dort angekommen, hat man es geschafft. Der Weltrekord auf dieser Strecke liegt bei 1Stunde 15 Minuten. Ausgetragen wurde die 6.Firefighter-Combat Challenge in diesem Jahr am 7. und 8. September an der Gedächtniskirche in Berlin. Alle teilnehmenden Kollegen konnten tolle Ergebnisse vorweisen. Volker Sermond erreichte 2:28, Dr. Thomas Abel 2:42, Marc Albers 2:49, Tobias Pisulla 3:08, Kay Rosenkranz 3:17 und Alexander Wollnik 3:48.
Sämtliche Leistungen aus dem letzten Jahr wurden verbessert. Dies ist nicht zuletzt auf das regelmäßige Training zurückzuführen. Seit Juni liefen die Vorbereitungen für dieses Event. Es wurde teilweise sogar dreimal die Woche auf der Feuerwache trainiert. Die nächsten Ziele sind gesetzt. Im April 2013 soll zum dritten Mal beim Skyrun in Berlin das Park Inn Hotel erklommen werden, und im Juni 2013 will man sich wieder mit den besten Europas beim TFA in Mönchengladbach messen.