Stadt Wilhelmshaven

16. November 2011

Stadt informierte über mögliches Umspannwerk in Wilhelmshaven

Bericht über die Bürgerversammlung inkl. der Präsentation der Fa. TenneT

Oberbürgermeister Andreas Wagner begrüßte am Montagabend rund 80 Bürgerinnen und Bürger zur Bürgerversammlung über die mögliche Ansiedlung eines Umspannwerkes in Antonslust im Ahnensaal der Burg Kniphausen. Unter den Interessierten waren auch einige von der Ansiedlung direkt betroffene Anwohner sowie Politiker des Rates, die letztlich dem Grundstücksverkauf zustimmen müssten, um das Umspannwerk am geplanten Standort entstehen zu lassen. Der Oberbürgermeister hob eingangs hervor, dass die Bürgerversammlung für ihn deshalb notwendig sei, um die Entscheidungsprozesse innerhalb der Stadt Wilhelmshaven besser und transparenter zu kommunizieren. Für ihn sei es wichtig, die Akzeptanz notwendiger Entscheidungen seitens der Politik aber auch der Bürger zu erhöhen. Daher seien Informationsveranstaltungen, bei denen Vorhaben, Planungen und Projekte dargestellt und erläutert werden, ein wesentlicher Bestandteil seines Verständnisses von bürgernaher Kommunalpolitik, da so eine unmittelbare Diskussion mit Bürgern und Politikern möglich sei. Im Anschluss machten die Vertreter der Firma TenneT aus Bayreuth (Marius Strecker, Olaf Linz, Thomas Küsters und Dr. Ing Piergiovanni La Seta) ihre Sicht der Notwendigkeit des Umspannwerkes in Wilhelmshaven, am besten am Standort Antonslust, deutlich. Sie hoben hervor, dass TenneT der erste grenzüberschreitende Stromnetzbetreiber sei und sie zum einen nach dem Energiewirtschaftsgesetz die Verpflichtung haben, ein sicheres, zuverlässiges und leistungsfähiges Netz zu betreiben und zu warten. Zum anderen hätte TenneT die Verpflichtung nach dem Gesetz über erneuerbare Energien (EEG), den gesamten Strom aus erneuerbaren Energien unverzüglich vorrangig abzunehmen, zu übertragen und zu verteilen. Im Rahmen der EEG Einspeisung erwartet TenneT eine Zunahme der Stromeinspeisungen um 10 Gigawatt bis zum Jahre 2015. Dafür müssten die bestehenden Strukturen (220- und 110-kV-Netze von TenneT und Eon) ertüchtigt und ausgebaut werden. In diesem Zusammenhang würde dann eine 380-kV Leitung von Wilhelmshaven nach Conneforde gebaut. TenneT erläuterte, dass vor dem Hintergrund der Erreichbarkeit und der Erweiterbarkeit der Standort an der Antonslust der am besten geeignete Standort für ein neues Umspannwerk in Wilhelmshaven ist. In der anschließenden Diskussion wurde die Frage von Jochen Martin nach der Art Zuleitungen des Umspannwerkes dahingehend beantwortet, dass es sich um Erd- und nicht um Freileitungen handeln werde. Seine Frage nach den Kapazitäten für mögliche weitere Kraftwerke beantwortete TenneT als dafür ausreichend, wobei Frank Albers, Geschäftsführer von GDF-Suez erklärte, dass es derzeit keine Pläne für ein weiteres Kraftwerk in Wilhelmshaven seitens GDF gäbe. Die Frage von Sigrid Loges nach der Inanspruchnahme von Flächen und des möglichen Sichtschutzes, erläuterte Tennet insoweit, als dass rund 80 – 100.000 m² notwendig seien, aber selbstverständlich entsprechende Schutzzonen vor der Wohnbebauung eingehalten werden würden. Die Frage des Sichtschutzes wurde anhand eines Fotos verdeutlicht, danach besteht ein Umspannwerk aus einem durchlässigen Leitungsgebilde mit einer Höhe von ca. 10 Metern. Nur einzelne Türme ragten bis zu 18 Metern hoch hinaus. Imke Zwoch fragte nach dem Erhalt des Landschaftsbildes und der damit in Zusammenhang stehenden Prüfung von Alternativstandorten. TenneT und Stadtbaurat Klaus-Dieter Kottek erläuterten, das insgesamt vier Standorte geprüft wurden, wobei sich letztlich der Standort Antonslust als der am besten geeignete herausgestellt hat. Stadtbaurat Klaus-Dieter Kottek konnte bestätigten, dass der geplante Standort an der Maade deshalb nicht zum Zuge kommen kann, weil INEOS seine gesamte Fläche für eigene Entwicklungen behalten will. Mehrere Diskussionsteilnehmer u.a. Karin Patent sowie Joachim Tjaden und Horst Walzner wollten wissen, was auf der restlichen Fläche im  Bereich Antonslust an gewerblichen oder industriellen Aktivitäten möglich wäre. Oberbürgermeister Wagner erklärte, dass beides zusammen, also ein Umspannwerk und eine andere gewerbliche Nutzung, nicht möglich seien. Es kann nur um die Entscheidung für den Standort eines Umspannwerkes oder eines Gewerbegebietes gehen. In diesem Zusammenhang stellt er heraus, dass in Wilhelmshaven größere gewerblich nutzbaren Flächen in Autobahnnähe fehlten, für ansiedlungswillige Firmen, die nicht unbedingt in die JadeWeserPort Logistik Zone müssten. Hier ginge es unter anderem auch um kürzere Lenkzeiten für LKW-Verkehre. Am Ende der Diskussion erklärte OB Wagner, dass weitere Gespräche geführt würden und die Entscheidung dann vom Rat zu treffen sei. Präsentation der Firma TenneT
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