Stadt Wilhelmshaven

04. Januar 2011

Zensus 2011

Es ist einerseits bekannt, dass Wilhelmshaven am 30. Juni 2010 laut Fortschreibung der Landesstatistikbehörde 80.838 Einwohner mit Hauptwohnung hatte; andererseits befanden sich zu dem gleichen Stichtag in der hiesigen Einwohnermeldedatei nur die Namen von 79.786 Bürgerinnen und Bürgern. Es ist einerseits bekannt, dass in Wilhelmshaven 0,53 Hektar für den überdachten Anbau von Topfpflanzen zur Verfügung stehen. Andererseits weiß keine Dienststelle die genaue Zahl und Qualität der hiesigen bewohnten und der leer stehenden Wohnungen. Es ist einerseits bekannt, dass in Wilhelmshaven 1087 PKWs mit Dieselmotor nur die rote Schadstoff-Plakette haben. Andererseits ist unklar, ob und welche beruflichen Tätigkeiten die Bürgerinnen und Bürger überhaupt ausüben. Diese Beispiele sollen verdeutlichen, dass der Politik, Wirtschaft und Wissenschaft wichtige Fakten fehlen, um verlässlich und nicht zuletzt auch kostensparend Investitionen sowohl im sozialen Bereich als auch in der Infrastruktur vornehmen zu können. Deshalb wird - nach Jahrzehnten - in Deutschland wieder eine Volkszählung durchgeführt. Diese Erhebung heißt jetzt jedoch Zensus, weil nicht  -  wie 1987 in Westdeutschland und 1981 in Ostdeutschland - alle Bürgerinnen und Bürger befragt werden. Stattdessen werden zunächst systematisch vorhandene Register wie z.B. das Einwohnermelderegister, die Erwerbstätigenregister der Bundesanstalt für Arbeit u.a. ausgewertet. Nur zufällig bestimmte 10 % aller Haushalte werden direkt befragt, um so mit Hilfe statistischer Verfahren die Richtigkeit der Melderegister zu überprüfen. Auch werden strukturelle Merkmale erfasst, die in keinem Register stehen (z.B. die Art der Ausbildung).  Weiterer Bestandteil des Zensus ist eine umfassende Gebäude- und Wohnungszählung bei allen Haus- und Wohnungseigentümern. Für die Durchführung des Zensus werden von allen Städten ab 30.000 Einwohnern und für die übrigen Gemeinden von den Landkreisen eigene Erhebungsstellen eingerichtet. In Wilhelmshaven befindet sich diese Erhebungsstelle in der räumlich, technisch und personell abgeschotteten Dienststelle Statistik/Wahlen am Rathausplatz 7. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass der Datenschutz und das Statistikgeheimnis gewahrt bleiben. Herr Oberbürgermeister Menzel ernannte den Leiter der Dienst-stelle Statistik/Wahlen Herrn Rudolf Perkams zum gleichzeitigen Leiter der Erhebungsstelle.  Aufgrund einer mit dem Landkreis Friesland abgeschlossenen Zweckvereinbarung ist die Erhebungsstelle der Stadt Wilhelmshaven auch für alle Städte und Gemeinden im Landkreis Friesland zuständig. Für die erwähnte Haushaltsbefragung in den Monaten Mai bis etwa Juli 2011 werden von der Erhebungsstelle über 200 volljährige Personen gesucht, die die Haushalte aufsuchen und die entsprechenden Fragen stellen (Erhebungsbeauftragte). Für die Beantwortung der Fragen besteht überwiegend Auskunftspflicht, doch können die betroffenen Haushalte den Fragebogen selbst ausfüllen (auch im Internet möglich). Die Erhebungsbeauftragten erhalten für ihre ehrenamtliche Tätigkeit eine Aufwandsentschädigung von 7,50 Euro je tatsächlich befragter Person.Die Erhebungsbeauftragten sollen zuverlässig, verschwiegen und  zeitlich flexibel sein, sympathisch und gepflegt auftreten sowie über gute Deutschkenntnisse verfügen. Selbstverständlich findet vorab eine Schulung statt. Wer in Wilhelmshaven oder im Landkreis Friesland wohnt und sich für diese Tätigkeit interessiert, kann sich bereits jetzt in der Erhebungsstelle bei der stellvertretenden Leiterin Frau Alexandra Jürgens bewerben (Tel. 04421/16-1226, E-Mail: zensus@stadt.wilhelmshaven.de).  
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