Gespinste in Bäumen und Büschen – harmlos?
Wer in der letzten Zeit aufmerksam durch die Natur spaziert ist, hat bestimmt die kleinen Raupen auf Baumstämmen oder die netzartigen Gebilde in den Bäumen bemerkt – aus der Nähe erkennt man den Verursacher, es handelt sich in vielen Fällen um die Gespinstmotte. Die schwarz-gepunkteten Larven der Gespinstmotte fressen sich durchs Blattgrün und futtern junge Knospen. Dabei schützen sie sich mit einem gesponnenen großflächigen Netz vor der Witterung und auch vor Fressfeinden.
Trotz des gespenstischen Anblicks, besteht kein Grund zur Sorge. Gespinstmotten sind im Gegensatz zum Eichenprozessionsspinner für Menschen und Tiere harmlos. Auch die betroffenen Bäume und Sträucher erholen sich in der Regel wieder und treiben nach der Verpuppung der Raupen wieder aus. Die Mitarbeitenden von TBW beobachten die Entwicklung genau, sehen jedoch aktuell keinen Handlungsbedarf. Ärgerlich ist der Befall jedoch für beispielsweise Besitzer*innen von Obstbäumen – es droht ein Ernteausfall. Die TBW-Experten raten dennoch nicht zu chemischen Bekämpfungsmittel, sondern empfehlen auf die natürlichen Fressfeinde zu vertrauen.
Wer einen befallenen Baum sieht, darf diesen gern näher betrachten. Als Faustregel gilt aber: nur ansehen, nicht anfassen. Die Gebilde der Gespinstmotte ähneln nämlich denen des Eichenprozessionsspinners. Der Eichenprozessionsspinner kann bei Menschen allergische Reaktionen auslösen. Der Eichenprozessionsspinner befällt jedoch ausschließlich Eichen. Wer den Befall einer Eiche bemerkt, kann seine Beobachtungen direkt telefonisch melden beim städtischen Eigenbetrieb TBW, (04421) 16-4500.
Entwicklung von der Raupe zur Gespinstmotte
Ein trächtiges Weibchen legt in einem flachen, schuppenartigen Gelege an der Rinde von Trieben und Zweigen Eier ab. Die Gelege werden mit einem Sekret überdeckt. Die Raupen schlüpfen innerhalb weniger Wochen und durchbeißen die unterste Sekretschicht. Die oberste Schicht bleibt unversehrt, sodass die Raupen in diesem Sekretmantel überwintern können. Die Falter selber schlüpfen dann im Sommer.