Stadt Wilhelmshaven

16. April 2024

(Kommunal-)Politik hautnah: Oberbürgermeister Feist zu Besuch am NGW

Bestens vorbereitet, mit einer gehörigen Portion Neugier ausgestattet und vor allem einer Vielzahl von Fragen gerüstet begrüßten gut 50 Schülerinnen und Schüler Oberbürgermeister Carsten Feist bei sich am Neuen Gymnasium Wilhelmshaven. Das Stadtoberhaupt hatte allen weiterführenden Schulen der Stadt angeboten, sie unter dem Motto „(Kommunal-)Politik hautnah" zu besuchen, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Denn, so Feist: „Ich stelle immer wieder fest, dass sich viele Menschen in Deutschland von der Politik nicht ernst genommen fühlen. Diesem Gefühl möchte ich entgegentreten, schließlich nehme ich die Menschen in unserer Stadt mit ihren Sorgen, Fragen und Anregungen, aber auch mit ihrer Kritik sehr ernst."

Das speziell an die Schulen adressierte Gesprächsangebot wussten die Jugendlichen der 8. bis 12. Klassen des NGW hervorragend zu nutzen: Eine Frage nach der anderen wurde an den Oberbürgermeister adressiert, der Hintergründe und Zusammenhänge erklärte, abstrakte Themen anschaulich verdeutlichte und auch ehrlich über seine eigene Arbeit reflektierte. Ob er schon einmal etwas bereut hätte, was er gesagt oder getan habe, wollte beispielsweise ein Schüler wissen. „Ja, das habe ich", antwortete Feist ohne zu zögern und blickte auf die Anfänge der Corona-Pandemie zurück. „Wir mussten innerhalb kürzester Zeit Entscheidungen mit zuweilen weitreichenden Folgen für die Menschen in unserer Stadt treffen – und das ohne die wissenschaftlichen und medizinischen Kenntnisse, die wir heute haben." Als Beispiel nannte er die Schließung der Spielplätze. „Zu dem Zeitpunkt hieß es, dass Corona durch Schmierinfektionen übertragen werden könne. Also haben wir über mehrere Wochen die Spielplätze mit Bauzäunen und Flatterband gesperrt. Heute wissen wir: Das war nicht nur aus medizinischer Sicht unnötig, die fehlenden Spielmöglichkeiten haben vor allem die Kinder enorm belastet. Diese Entscheidung war zum damaligen Zeitpunkt und der damaligen Kenntnislage sicherlich nicht falsch, aber heute würde ich sie so definitiv nicht noch einmal treffen."

Die Bandbreite der Fragen reichte vom direkten Umfeld der Schule bis zu weltpolitischen Themen. So interessierten sich die Jugendlichen für die Verkehrssicherheit und den Radwegeausbau ebenso wie für kommunale Initiativen zur Ankurblung der Wirtschaft und Schaffung von Arbeitsplätzen vor Ort, den Investitionsschwerpunkten der Stadt und den Nahost-Konflikt im Gaza-Streifen. Durchaus kritisch wurde auch der Bau des LNG-Terminals hinterfragt sowie der Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit beleuchtet.
Am Ende der Veranstaltung zeigte sich Feist sehr beeindruckt: „Das hat richtig Spaß gemacht", bedankte er sich bei den Jugendlichen und ihren Lehrkräften und stimmte mit NGW-Schulleiter Stefan Fischer überein, der zusammenfasste: „Das Format hat richtig was gebracht!"

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