Stadt Wilhelmshaven

10. Juni 2022

Wilhelmshaven auf dem Weg zum Fairtrade-Town

Wilhelmshaven will Fairtrade-Town werden – und damit Teil des 793 Kommunen starken Netzwerkes, das in Deutschland bereits den Fairtrade-Gedanken lebt. Schon im Jahr 2019 hat der Rat der Stadt Wilhelmshaven beschlossen, die Zertifizierung anzustreben. Die Initiative dazu kam vom City-Interessen-Verein (CIV) der die Idee zum Mitmachen hatte und damit das Projekt angestoßen hat. Nachdem das Thema in der Corona-Zeit zunächst zurückstecken musste, hat sich die Steuerungsgruppe um CIV-Vorsitzenden Christoph Ganß und Klimaschutzmanager André Lachmund von der Stadtverwaltung nun auf den Weg gemacht, die Weichen für die Zertifizierung zu stellen. Ein wichtiger Partner dabei ist die Jade Hochschule, die sich – unabhängig vom Bemühen der Kommune – bereits seit längerem in einer Arbeitsgruppe mit dem Thema Fairtrade auseinandersetzt. Deren Nachhaltigkeitskoordinatorin Berit Müller ist Sprecherin der Steuerungsgruppe.

Für den Titel Fairtrade-Town muss eine Kommune mehrere Kriterien erfüllen, die das Engagement für den fairen Handel in allen Ebenen einer Kommune widerspiegeln. Dazu gehören unter anderem eine bestimmte Zahl an Geschäften und Gastronomiebetrieben, aber auch Schulen, Vereine oder Kirchengemeinden, die auf fair gehandelte Produkte setzen müssen. „In der Stadt gibt es schon etliche Gastronomen, für die die Verwendung fair gehandelter Produkte seit langem eine Selbstverständlichkeit ist", weiß Ganß. „Wir freuen uns sehr, dass das Vorhaben, Wilhelmshaven zu einer Fairtrade-Town zu machen, für andere der entscheidende Impuls war. So hat beispielsweise das Nautimo sofort seine Mitwirkung zugesagt und wird künftig ebenfalls fair gehandelten Tee und Eis in seiner Gastro anbieten. Weitere Interessierte können jederzeit einsteigen." Durch viele kleine Schritte zeigt sich, dass der Weg zur Fairtrade-Gemeinde gar nicht mal so weit ist. „Die Stadtverwaltung selbst geht seit dem Ratsbeschluss bereits mit gutem Beispiel voran und serviert bei Ratssitzungen und Besprechungen des Oberbürgermeisters nur noch fair gehandelten Kaffee und Tee", erläutert Lachmund. „Das ist eine vermeintliche Kleinigkeit, mit der aber schon viel bewegt werden kann." Denn fair gehandelte Waren wie Kaffee, Tee oder Bananen, aber auch Textilien und Schokolade mit dem Fairtrade-Siegel stehen für eine gerechtere Bezahlung der Produzent*innen in Ländern, in denen die Menschen durch ihre Arbeit häufig ihren eigenen Lebensunterhalt nicht sicherstellen können.

Die Steuerungsgruppe, die sich aus Vertreter*innen aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Handel und Kommune zusammensetzt, stellt nun alle für die Bewerbung notwendigen Unterlagen zusammen und hofft, dass gegen Ende des Jahres die Zertifizierung durch Fairtrade Deutschland erfolgen kann. Lachmund: „Damit kann Wilhelmshaven ein Zeichen für fairen Handel setzen und Produzent*innen in Asien, Afrika und Lateinamerika stärken."

Info:
Geschäfte, Gastronomiebetriebe, Vereine, Schulen etc., die sich für eine Fairtrade-Partnerschaft interessieren, können sich unter klimaschutz@wilhelmshaven.de melden, um weitere Informationen zu erhalten.

   

Bild:
Im Ratssaal der Stadt Wilhelmshaven wird bereits fair gehandelter Kaffee getrunken. Das ist ein Schritt auf dem Weg zum Fairtrade-Town.

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