Stadt Wilhelmshaven

15. März 2021

Zur Aussetzung der AstraZeneca-Impfungen

Die kurzfristige vorübergehende Aussetzung der Corona-Impfungen mit dem Impfstoff des Herstellers AstraZeneca hat keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Stadt Wilhelmshaven. Denn für diese Woche waren keine AstraZeneca-Impfungen vorgesehen. Für die 1.000 Impftermine, die bis zum Wochenende im Impfzentrum an der Güterstraße durchgeführt werden, wird der BioNTech-Impfstoff eingesetzt. „Wie es danach weitergeht, werden wir sehen – aber dass wir kurzfristig planen müssen, sind wir aufgrund der Unbeständigkeit der Zusagen zu Liefermengen und Lieferterminen bereits gewohnt", so der organisatorische Leiter des Impfzentrums, Josef Schun.

Amtsarzt Dr. Christof Rübsamen weist darauf hin, dass sich die Fälle, in denen im Zusammenhang mit einer AstraZeneca-Impfung Blutgerinnsel aufgetreten sind, nach derzeitigem Stand der Wissenschaft im Promillebereich befinden. „Wer bereits den Impfstoff erhalten hat, braucht sich also zunächst keine Sorgen zu machen." Gleichwohl schließt er sich ausdrücklich der Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) an, dass sich Impflinge, deren Gesundheitszustand sich ab dem vierten Tag nach der Impfung verschlechtert – insbesondere bei anhaltenden starken Kopfschmerzen oder punktförmigen Hautblutungen – unbedingt an ihren Hausarzt wenden sollen. „Die Aussetzung der Impfungen mit diesem Impfstoff dient der Prüfung, ob es einen direkten Zusammenhang zu den Thrombosen gibt. Sie ist somit eine Sicherheitsmaßnahme."

„Die Aussetzung von AstraZeneca verzögert das Durchimpfen der Bevölkerung leider noch weiter. Trotzdem ist es vernünftig, dass der Bund in seiner Impfstrategie jetzt auf die Empfehlungen der Experten des PEI hört, um mögliche Risiken auszuschließen", führt Oberbürgermeister Carsten Feist aus. Es gelte, nun die weiteren wissenschaftlichen Bewertungen abzuwarten.

Mitteilung des Paul-Ehrlicher-Instituts im Wortlaut:

Das Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) empfiehlt nach intensiven Beratungen zu den in Deutschland und Europa aufgetretenen schwerwiegenden thrombotischen Ereignissen die vorübergehende Aussetzung der Impfungen mit dem Covid-19-Impfstoff AstraZeneca. Gegenüber dem Stand vom 11.03.2021 sind inzwischen weitere Fälle (Stand: Montag, den 15.03.2021) in Deutschland gemeldet worden. Bei Analyse des neuen Datenstands sehen die Expertinnen und Experten des Paul-Ehrlich-Instituts jetzt eine auffällige Häufung einer speziellen Form von sehr seltenen Hirnvenen-Thrombosen (Sinusvenenthrombose) in Verbindung mit einem Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie) und Blutungen in zeitlicher Nähe zu Impfungen mit dem COVID-19-Impfstoff AstraZeneca. Die Daten werden von der Europäischen Arzneimittelagentur (European Medicines Agency, EMA) weiter analysiert und bewertet. Bis zum Abschluss der Bewertung durch die EMA werden die Impfungen mit dem Covid-19-Impfstoff von AstraZeneca in Deutschland ausgesetzt. Die heutige Entscheidung betrifft sowohl Erst- als auch Folgeimpfungen. Das Paul-Ehrlich-Institut weist darauf hin, dass Personen, die den COVID-19-Impfstoff AstraZeneca erhalten haben und sich mehr als vier Tage nach der Impfung zunehmend unwohl fühlen z.B. mit starken und anhaltenden Kopfschmerzen oder punktförmigen Hautblutungen, sollten sich unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben

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