Stadt Wilhelmshaven

10. Dezember 2020

Wenn Vernunft und Einsicht enden, drohen Bußgelder

Trotz Maskenpflicht keine Maske tragen, trotz Kontaktbeschränkung zu einer privaten Feier einladen? „Das ist nicht nur unvernünftig und in höchstem Maße unverantwortlich, das kann auch teuer werden", führt Ordnungsamtsleiter Ralf Janßen aus. Die Stadt Wilhelmshaven hat seit April bereits 272 Bußgeldverfahren eingeleitet und damit Verstöße gegen die geltenden Corona-Regelungen geahndet. Knapp 25.000 Euro hat das die Betroffenen gekostet. Den Rahmen für die Höhe des Bußgeldes gibt dabei der Runderlass des niedersächsischen Sozialministeriums vor. Und der belegt, dass es sich keinesfalls um Lappalien handelt, wenn sich jemand nicht an die Regelungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hält. So werden beispielsweise 100 bis 150 Euro für Maskenverweigerer fällig. Feierwütige, die sich um die Personenbeschränkungen nicht scheren, zahlen 100 bis 400 Euro, dem Partyveranstalter droht sogar ein Bußgeld bis zu 1.000 Euro. „Die häufigsten Verstöße haben wir gegen die Kontaktbeschränkungen festgestellt", so Janßen, „dicht gefolgt von Verstößen gegen die Maskenpflicht."

Der Regelverstoß kann aber weitaus weitreichendere Folgen habe als eine Geldstrafe. „Wir stecken mitten in einer Pandemie, in der wir mit vereinten Kräften versuchen, die Ausbreitung eines hochgefährlichen Virus zu verhindern", erläutert Amtsarzt Dr. Christof Rübsamen. „Wer meint, die derzeit geltenden Regeln würden für ihn nicht gelten, riskiert, wissentlich andere Menschen anzustecken." Der Leiter des Wilhelmshavener Gesundheitsamtes weiß, wovon er redet: „Mir ist beispielsweise absolut unverständlich, warum Menschen, von denen aufgrund eines Corona-Verdachts bereits ein Abstrich gemacht worden ist, bis zum Vorliegen des Testergebnisses immer noch meinen sich unbedingt mit Freunden und Verwandten treffen müssen." Dabei seien es gerade diese Kontakte im privaten Rahmen, die die Fallzahlen in Wilhelmshaven hochtreiben würden. „In den allermeisten Fällen handelt es sich eben nicht um notwendige Kontakte, wie sie sich beispielsweise im Berufsleben ergeben. Die meisten Ansteckungen resultieren schlichtweg daraus, dass man sich selbst trotz der Pandemie nicht weiter einschränken möchte." Den Wunsch nach Kontakten im privaten Umfeld kann Dr. Rübsamen absolut nachvollziehen, einzig: „Je mehr wir bereit sind, uns persönlich zurückzunehmen und einzuschränken, desto schneller können wir diese Situation meistern und ein Abflachen der Kurve erreichen. Die Bewältigung der Pandemie ist keine Aufgabe, der sich nur die Regierung oder nur die Behörden annehmen müssen. Das ist eine Aufgabe der Allgemeinheit."

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