Stadt Wilhelmshaven

11. November 2020

Feist macht sich für Mieterinitiative stark

Die Wellen um die Mieterhöhung für rund 4.000 Haushalte in Wilhelmshaven waren in den vergangenen Wochen in den Sozialen Netzwerken und den lokalen Medien hochgeschlagen. Auch wenn die Stadt seit nunmehr 20 Jahren nicht mehr Eigentümer der damaligen Wohnungsbaugesellschaft Jade mbH ist, hat Wilhelmshavens Oberbürgermeister Carsten Feist die Sorgen der betroffenen Mieter aufgegriffen und die Initiative zu einem Gespräch mit dem Geschäftsführer der Adler Wohnen Service GmbH, Hans-Ulrich Mies, ergriffen.

In einem sehr offenen und konstruktiven Dialog erläuterte der Geschäftsführer dem Oberbürgermeister die aktuellen Entwicklungen ausführlich. Mit Mietpreisen zwischen 4,60 und 9,00 Euro je Quadratmeter und einem Bestand von rund 6.700 Wohnungen trage Adler eine hohe Verantwortung für die Wohnraumversorgung in der Stadt, führte Mies aus. Die Bandbreite sowohl von angebotenem Wohnraum, als auch von Mietern sei sehr groß. Da man um die zum Teil angespannte wirtschaftliche Situation seiner Mieter sehr wohl wisse, habe man die aktuelle Mieterhöhung bewusst bei 40 Euro gedeckelt. Könnten einzelne Mieter dies nicht aufbringen, werde im persönlichen Gespräch nach individuellen Lösungen gesucht. „Niemand muss wegen der Mieterhöhung ausziehen“, versicherte Mies im Gespräch.

Gleichzeitig unterstrich er, dass zum Abbau des hohen Investitionsstaus stetig in den Wohnungsbestand investiert würde und freigewordene Wohnungen saniert würden. So würden im kommenden Jahr unter anderem 450 Wohnungen vollsaniert werden sowie 500.000 Euro in die Sanierung von Treppenhäusern und weitere 500.000 Euro in neue Haustür- und Briefkastenanlagen investiert werden. „Dass dabei rund 75 Prozent der Aufträge in der Region verbleiben, ist ein aktiver Beitrag zur Förderung der lokalen Wertschöpfungskette und zur Stärkung des örtlichen Handwerks“, resümiert Carsten Feist. Er betont, dass der Geschäftsführer ihm glaubhaft die Bemühungen um das Abwägen zwischen den wirtschaftlichen Interessen des Unternehmens und den Interessen der Mieter geschildert hätte.

Um die Kommunikation zwischen Mietern und Unternehmen zu optimieren und bei den Mietern für mehr Akzeptanz für unternehmerische Entscheidungen zu sorgen, empfahl er eine Mieterinitiative ins Leben zu rufen. Ulrich Mies betonte, diesem Vorschlag des Oberbürgermeisters offen gegenüber zu stehen. Er hält solch eine Mieterinitiative vor allem in Fedderwardergroden für eine geeignete Maßnahme, um regelmäßig und strukturiert miteinander ins Gespräch zu kommen.

Hintergrund:

Im Jahr 2000 hatte die Stadt von der Wohnungsbaugesellschaft Jade mbH verkauft. Die damals vertraglich vereinbarten Schutzklauseln zu Gunsten der Mieter und Mitarbeiter endeten spätestens 2010.

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