Stadt Wilhelmshaven

23. Juni 2025

Nachbericht zum Brand in der Marktstraße

An den Folgen seiner schweren Verletzungen ist ein Kind bei einem Brand in der Marktstraße 81 am frühen Montagmorgen, 23. Juni 2025, verstorben. Aus bislang ungeklärter Ursache war gegen 2.10 Uhr Sperrmüll vor einem leerstehenden Spielzeugladen in Brand geraten. Dabei breitete sich der Brand auch auf das Erdgeschoss des Gebäudes, in dem sich zu dem Zeitpunkt 16 Personen befanden, aus. Der Rauch zog über das Treppenhaus in die darüber liegenden Wohnungen. Während sich acht Personen aus eigener Kraft in Sicherheit bringen konnten, mussten vier Erwachsene von der Feuerwehr über die Drehleiter aus ihren Wohnungen gerettet werden. Sie informierten die Einsatzkräfte, dass sich noch vier Kinder im Haus befinden würden. Mit mehreren Angriffstrupps konnte die Feuerwehr die Geschwister im Alter von vier bis neun Jahren schließlich bewusstlos im Dachgeschoss auffinden und aus dem Haus bringen. Sie wurden umgehend vom Rettungsdienst versorgt und ins Krankenhaus gebracht. Eines der Kinder verstarb dort an den Folgen seiner schweren Verletzungen. Die anderen drei schwerverletzten Kinder wurden in den frühen Morgenstunden zur Behandlung in Kliniken in Düsseldorf, Bremen und Oldenburg verlegt.

Den Brand selbst konnten die Einsatzkräfte schnell unter Kontrolle bringen und ein Übergreifen auf die Wohnungen in den oberen Etagen sowie benachbarte Gebäude verhindern. Die Flammen wurden sowohl von der Marktstraße als auch von der Börsenstraße aus gelöscht.

Die Betroffenen wurden vor Ort in einem Bus der Stadtwerke zunächst von der Notfallseelsorge betreut. Die vier aus dem Gebäude geretteten Erwachsenen, darunter eine Schwangere, wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung vorsorglich ins Krankenhaus gebracht. Die Wohnungen sind unbewohnbar, weswegen die dort lebenden Menschen nun übergangsweise in Notunterkünften untergebracht werden.

Oberbürgermeister Carsten Feist, der selbst beim Einsatz vor Ort war, sprach den rund 60 Kräften der Berufsfeuerwehr Wilhelmshaven und der Ortsfeuerwehren sowie den etwa 20 Einsatzkräften der Hilfsorganisationen, den vier Notärzten, der Polizei und der Notfallseelsorge seinen Dank und seine Anerkennung für ihr professionelles und umsichtiges Handeln aus, mit dem sie Schlimmeres verhindern konnten. Gleichzeitig drückte er sein tiefes Bedauern aus, dass ein Kind bei dem Brand verstorben ist. „Ich wünsche den Betroffenen, dass sie vollständig körperlich und seelisch gesunden. Meine Gedanken sind bei den Angehörigen des verstorbenen Kindes." Den Einsatzkräften wurden bereits unmittelbar nach dem Einsatzende Kriseninterventionsteams zur Seite gestellt, um das Erlebte zu verarbeiten. Diese psychosoziale Unterstützung können sie je nach Bedarf auch in den kommenden Tagen und Wochen in Anspruch nehmen.

Der Einsatz war nach etwa zwei Stunden beendet. Die Polizei wird die Ermittlungen zur Brandursache aufnehmen.

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