Stadt Wilhelmshaven

27. Juli 2018

220 Helfer sorgen bei der Evakuierung für einen reibungslosen Ablauf

Mit einem hohen Aufwand bereiten sich Stadt, Polizei, Hilfsorganisationen und alle weiteren Beteiligten auf den kommenden Sonntag vor: Damit der Niedersächsische Kampfmittelbeseitigungsdienst am 29. Juli die Kampfmittelaltlast in der Kirchreihe bergen und entschärfen kann, muss das Gebiet in einem Radius von 500 Metern bis 9 Uhr vollkommen menschenleer sein. Dafür, dass alles reibungslos funktioniert, werden rund 220 Helfer sorgen, die ab den frühen Morgenstunden im Einsatz sein werden. Für eine ganze Reihe von ihnen beginnt die Arbeit aber schon früher.

Bereits in dieser Woche haben die Mitarbeiter des städtischen Eigenbetriebs TBW an allen Zufahrtsstraßen und Wegen Absperrungen in Position gebracht. Diese werden am Sonntagmorgen ab 8 Uhr von den Stre-ckenposten der Freiwilligen Feuerwehr an insgesamt 35 Punkten aufgebaut und bewacht.

Muskelkraft und Technik werden am Samstagmittag benötigt, wenn THW und Berufsfeuerwehr vier Contai-ner vor den betroffenen Gebäuden in der Kirchreihe aufbauen werden. Diese dienen als Schutz für die ge-genüberliegenden Häuser.

Für die Bewohner einer Altenpflegeeinrichtung, die im Evakuierungsgebiet liegt, geht es ebenfalls schon am Samstag los: Sie werden bis Montag von der Johanniter-Unfallhilfe und dem Arbeiter-Samariter-Bund in Einrichtungen in Wilhelmshaven und dem Umland untergebracht und dort umsorgt.

Damit die zahlreichen Helfer gut durch den Tag kommen, werden Ehrenamtliche des DRK ebenfalls am morgigen Samstag Verpflegungsbeutel packen, die am Sonntagmorgen noch mit frischen Brötchen, die von den Alterskameraden der Freiwilligen Feuerwehr geschmiert werden, ergänzt werden. Auch das ist mit einem hohen logistischen Aufwand verbunden und benötigt vor allem eins: viele helfende Hände.

Um die Sicherheit aller Anlieger während des Bergungsversuchs gewährleisten zu können, werden Mitarbeiter der GEW am frühen Sonntagmorgen die Gasleitungen rund um das Wohngebiet entleeren. Dies geschieht an der Gas-Station bei der Oberschule Mitte an der Kreuzung tom-Brok-Straße/Neuengrodener Weg. Da in den Gasleitungen ein erheblicher Druck von 12 bar besteht, kommt es bei diesem Vorgang durch das Druckablassen zu einem langanhaltenden, sehr lauten Zisch-Geräusch, das ab etwa 7 Uhr zu hören sein sollte.

Am Sonntag gegen 8 Uhr heißt es dann für die betroffenen Anwohner, aufzubrechen: Die Polizei wird mit einem Lautsprecherwagen auf die Evakuierung hinweisen. An drei Sammelstellen stehen Kleinbusse der Hilfsorganisationen sowie an einer Sammelstelle ein Niederflurbus der Stadtwerke-Verkehrsbetriebe bereit, die die Anwohner zum Evakuierungszentrum im Neuen Gymnasium Wilhelmshaven fahren. Mitarbeiter des Malteser Hilfsdienstes werden sich um den Transport der Bewohner der zweiten Altenpflegeeinrichtung kümmern. Apropos Evakuierungszentrum: Das öffnet um 8 Uhr seine Türen und steht als Aufenthaltsraum für all diejenigen offen, die nicht wissen, wo sie den Tag sonst verbringen sollen. Sie werden von Ehrenamtlichen des THW und DRK mit Essen und Getränken versorgt, bis sie wieder in ihre Häuser zurückkehren können.

Um 9 Uhr setzen sich dann die 25 sogenannten Evakuierungstrupps in Bewegung: Jeweils ein Vollzugsbe-amter von Polizei oder Ordnungsdienst und ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr werden jedes Haus im Evakuierungsgebiet abschreiten und überprüfen, ob die Bewohner raus sind. Erst wenn alle Evakuierungs-trupps grünes Licht gegeben haben, ist die Sicherheit in dem Gebiet hergestellt und der Kampfmittelber-gungsdienst kann mit der Bergung der Kampfmittelaltlast beginnen.

Die Koordination der Helfer und Arbeiten erfolgt von der Technischen Einsatzleitstelle, die auf dem Parkplatz der Berufsbildenden Schulen an der Friedenstraße aufgebaut wird. Dort werden auch die Einsatzfahrzeuge stationiert. Die administrative Arbeit und Überwachung des Einsatzgeschehens erfolgt im Katastrophenschutzzentrum in der Güterstraße, wo an dem Tag neben den Mitgliedern des sogenannten Katastrophenschutz-Stabes auch die Mitarbeiter des Bürgertelefons untergebracht sind.

Sammelstellen der Kleinbusse:
• Lutherkirche (Brommystraße)
• Hegelstraße 57
• Berliner Straße/tom-Brok-Straße

Sammelstelle des Niederflurbusses:
• Bülowstraße 17

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